Vermutlich werde ich diesen Blogeintrag immer mal wieder erweitern ;-)
Fange ich doch einfach mal mit den lieben Autos und dem Straßenverkehr an.
Die Autos sind grundsätzlich eher groß und sehen fast wie neu aus. So einen "hübschen" lilanen Golf 3 findet man hier eher nicht :-P Und wenn, dann hätte er wohl ein H verdient!
Ich genieße es aber ehrlich gesagt auch ein bisschen 2 große Autos fahren zu können. Man sitzt so cool! Der Familienwagen (Honda Odyssey), den ich die meiste Zeit fahre, da die Kinder damit rumkutschiert werden, hat natürlich eine Rückwärtsfahrkamera und Sitzheizung. Jippiii, ich liebe es und der Winter kann kommen.
Autos mit Schaltung kenne ich hier übrigens bisher genau eins. Automatik fördert definitiv das Kaffee- und Teetrinken im Auto. Man braucht ja immer nur eine Hand zum Fahren. Sehr entspannt. Und so kann ich wenigstens auch die ganze Zeit zwischen den tausend verschiedenen Radiosendern hin- und herschalten um für die Kids das Lied "Roar" von Katy Perry zu finden :-D
Was witzig ist, ist, dass das Tacho auch km/h anzeigt. So habe ich immer den Vergleich.
Es ist tatsächlich so, dass die Amerikaner eher langsam fahren dürfen. Überall meistens 25-35 mph. Was 40-60 km/h entspricht. Auf der Autobahn komme ich mir mit umgerechnet ca. 100 km/h schon schnell vor.
Ich werde hier übrigens voll zum Rechtsüberholer. Es ist nämlich total egal, wo du überholst. Und auf Blinken wird hier eher nicht so den großen Wert gelegt. Wenn Leute blinken, dann kommen sie aus Deutschland, habe ich manchmal so das Gefühl :-P Dafür wird aber bei jeder Gelegenheit gehupt. Man hat genau eine Millisekunde Zeit, um bei grün loszufahren ohne angehupt zu werden!
Was genial ist, dass man immer rechts abbiegen darf (mit Vorfahrt gewähren), auch wenn die Ampel rot ist, so lange nicht das Schild "No Turn On Red" neben der Ampel hängt. Ist immer noch jedes Mal ein kleiner Kick für mich bei rot abzubiegen.
Oh ja, das ist hier auch anders: Die Ampeln hängen meistens oben an den Leitungen. Und sie sind überwiegend nicht dort, wo man anhalten muss, sondern am anderen Ende der Kreuzung. Manchmal muss ich erst suchen, wo ich denn nun stehen bleiben muss:
Die Straßenschilder haben sehr viel Text. Irgendwie verrückt, wenn man einen gefühlten Roman während des Autofahrens lesen und gleichzeitig ja auch konzentriert fahren soll.
Fängt schon mit der Geschwindigkeitsbegrenzung an. In Deutschland haben wir eine Zahl dafür auf dem Schild. Bums aus fertig. Hier steht noch 'Speedlimit' mit drauf. Die Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder muss man hier übrigens suchen! Sie sind nicht nur schlecht zu erkennen, da nur schwarz-weiß, nein, sie gibts auch einfach nicht oft. Aber dafür gibts viele Blitzer :-D Jippii! Und ganz ganz viele Stopp-Schilder! Die regeln nämlich die Vorfahrt. Hier gibt es kein Rechts-vor-Links, sondern Stopp-Schilder und wer dann als erstes an der Kreuzung ist, darf auch als erstes fahren ;-)
Wenn man abbiegen möchte, gibt es schonmal Abbiegespuren, die man sich mit dem entgegenkommenden Verkehr teilen muss. Ähm, bisher ist es immer gut gegangen (Das letzte Bild zeigt so eine Warnung für so etwas)...
Seht ihr die gelbe Spur mit den Pfeilen? Das ist so etwas... |
Hier mal ein paar Schilder:
Die Nummernschilder sind total cool. Man kann sich tatsächlich aussuchen, was man drauf haben möchte und zusätzlich gibt es verschiedene Muster und Bilder auf den Nummernschildern. Das hier ist mein Favorit für Maryland:
Das Bussystem ist hier auch etwas anders. Es gibt zwar alle 200m eine Bushaltestelle (wären wir wieder beim Thema 'Faulheit'), die auch als solche erkennbar ist, aber welcher Bus dort wann genau fährt, weiß man nicht immer. Man sollte grundsätzlich alles vorher im Internet heraussuchen oder sich überraschen lassen. Fahrtzeiten hängen nämlich nur selten aus und dann meistens nur an den Start-Stationen. Die Bushaltestellennamen sind immer die Namen der sich kreuzenden Straßen an der Haltestelle; z.B. heißt eine Haltestelle dann "Conneticut Avenue & Manor Road".
Und Fahrräder kommen nicht in den Bus, sondern vorne auf einen Gepäckträger.
Hier weiß man zwar, dass an dieser Station der Bus 'J1' hält, aber nicht, wann er kommt. Dafür gibts aber eine Nummer die man anrufen kann, um nachzufragen. Ich bezweifel, dass das irgendjemand macht :-D
Als ich hier das erste Mal die Sirene eines Polizeiwagens gehört habe, habe ich mich wirklich wie in einem Film gefühlt :-P und die Sirene eines Feuerwehrautos klingt wie ein nahender Partybus, da sie an einer Kreuzung immer wie wild hupen. Musste einfach eine Tonaufnahme davon für euch machen :-P
Es gibt übrigens viele verschiedene Polizei-, Feuerwehr- und Krankenwagen. Die sehen nicht unbedingt immer gleich aus. Hier grad einfach mal 2 Bilder ;-)
Polizeiauto in Atlantic City |
Feuerwehr in Boston |
Als ich grad frisch in den USA war, habe ich mich immer über so ein regelmäßiges Geräusch draußen gewundert. Es ist der Strom! Man kann ihn hier durch die Leitungen rasen hören. Verrückt!!
Jetzt muss ich auch mal die Toiletten erwähnen. Es gibt Toiletten, vor denen ich manchmal etwas Angst habe mit aufgesogen zu werden. Da läuft nicht gleichzeitig Wasser ab und wieder nach, nein, da wird das Wasser richtig abgesogen mit einem lauten *Schlrzschrtzsch*-Geräusch und dann läuft Wasser nach. Der Wasserpegel ist meistens höher als in Deutschland. Und ja, es stimmt auch, dass sie schneller verstopfen! Ich habs glücklicherweise noch nicht geschafft, aber eine Freundin und meine Kleine. Wunderbar, dann darf man da echt so richtig mit so nem Klopümpel ran :-D
Bleibe ich beim Thema Haus. Die Amerikaner kennen keine Isolierung...Schrecklich! Man hört einfach alles im Haus. Grad fürs Ausschlafen etwas nervig.
Wir haben hier im Haus übrigens so einen Müllschredder im Spülbecken - so wie mans aus den Filmen kennt. Nicht ganz unbeängstigend, aber manchmal super praktisch:
Man sieht zwar nicht viel auf dem Foto, aber da unten ist halt irgendwo dieses laute Schredderding drin!
Vielleicht sollte ich ein Video drehen :-D
Was bei uns ganz normal ist, ist Rehe auf dem Grundstück rumlaufen zu sehen. Und Eichhörnchen gibts hier auch in Hülle und Fülle. Bin aber trotzdem noch immer begeistert von ihnen. War letztens erst wieder nur ein paar cm von einem entfernt :-)
Zeitungen werden nicht in den Briefkasten geschmissen, sondern in einer Tüte auf die Einfahrt. Herrlich einfacher Job. Und auch wieder wie im Film. Nur leider habe ich noch nie diesen Zeitungsjungen auf seinem Fahrrad gesehen :-D
Zu den Schulbussen hatte ich ja schon einmal etwas geschrieben, oder?!
Sie sehen immer gleich aus und haben nur auf der Seite dann die Schule oder den Ort stehen.
Wenn die Busse anhalten, dann werden an der linken Seite Stopp-Schilder ausgefahren und vorne am Bus eine ca. 1 Meter lange Stange, sodass die Kids nicht auf die Straße vor den Bus fallen/laufen können. Wenn die Stopp-Schilder ausgefahren sind und der Bus wie wild blinkt, müssen alle Autos, auf beiden Straßenseiten anhalten, ansonsten kanns teuer werden ;-)
Jetzt mag ich euch mal von den Restaurants berichten. Die Kellner stellen sich häufig zu Beginn kurz vor und erzählen noch etwas über die Specials. Es gibt immer Wasser für umsonst und in einigen Restaurants auch eine kleine Vorspeise mit dabei, wie z.B. Brot mit Butter oder Nachos. Wenn jemand Geburtstag hat, singt das Kellner-Team dem Geburtstagskind ein Ständchen. Richtig goldig :-) Viele Getränke (Wasser, Cola, Limos, Tee) werden immer wieder aufgefüllt, während des Essens und man kann dann auch einen vollen Becher mit nach Hause nehmen - ohne dafür extra zu bezahlen! Die Rechnung bekommt man in einer kleinen Mappe, in die man entweder seine Karte oder sein Bargeld steckt. Ganz geheim :-P
Was ein bisschen doof ist, dass sie sehr schnell abräumen und dann auch zügig die Rechnung bringen, egal, ob man noch isst oder nicht. Etwas unhöflich, aber hier eher normal... Amerikaner leben halt in ständiger Hektik!
Was noch total anders ist, dass die Steuern erst hinterher drauf kommen. D.h. wie freuen uns ständig, dass es so günstig ist und an der Kasse dann die Enttäuschung. In Restaurants u. Ä.Vielleicht gewöhne ich mich ja dann dran, wenn ich wieder nach Hause fliege...
Noch ein paar Kleinigkeiten:
Die Einkäufe werden meistens vom Kassierer eingepackt.
Wenn man tankt und mit Bargeld bezahlen möchte, muss man erst in den Shop und bezahlen, bevor man tanken kann. Meistens zahlt man aber mit Karte und das geschieht dann alles an der Zapfsäule, sodass man gar nicht erst in den Shop herein muss.
Dass die Amerikaner andere Maß-, Größeneinheiten, ... haben, ist ja klar. Das Coole ist allerdings, dass häufig auch die Gramm- oder Literzahl o. Ä. auf den Verpackungen steht. Da brauch ich nur selten umdenken. Praktisch!
Die Handy- und Festnetzvorwahl ist in den jeweiligen Städten immer gleich. Eher unpraktisch, weil man nie weiß, obs jetzt nen Handy oder nen Haustelefon ist, was man anruft. Da heißt es bloß gut abspeichern und notieren :-P
Was definitiv auch anders ist, ist das Frühstück bzw. die allgemeinen Essgewohnheiten. Ich vermisse ein richtig leckeres Frühstück mit Brötchen, Brot, Laugenbrezel und Gouda. Zum Frühstück gibts meistens Cornflakes, Muffins, Pancakes, Bagels oder Toast. Nach 2 Stunden ist man dann wieder hungrig :-P Nicht gut! Über den Tag verteilt wird eher gesnackt und abends gibts dann ein gemeinsames, sehr leckeres, warmes Abendessen. Zumindest ist es so in meiner Gastfamilie ;-)
Fast überall gibts die sogenannten kleinen "water fountains"; nicht nur drinnen, sondern manchmal sogar auch draußen. So kann man überall mal eben schnell einen Schluck Wasser trinken oder gleich seine Flasche komplett neu auffüllen.
So sehen hier die Postautos aus:
Die Spritpreise schwanken "etwas". Auf diesem kurzen Stück (ca. 100m) sind drei Tankstellen mit drei unterschiedlichen Preisen. 3.37$, 3.49$ und 3.59$ pro Gallone. D.h. 0,65€ - 0,70€ pro Liter. Traumhaft, oder?!
Und noch ein kleines bisschen typisches Amerika:
Falls ihr noch irgendwelche Fragen habt, fragt mich und ich finde heraus, obs in Amerika bzw. hier in Maryland tatsächlich so ist oder nicht ;-)
Na meine Liebe,was da so alles anders läuft !!!!!!!! :-)) sehr,sehr gewöhnungsbedürftig ,besonders beim Autofahren,aber Du schaffst das ja alles locker vom Hocker :-) I!!!!ch würde mich sehr schwer tun.Schon der Gedanke an diese Huperei würde mich nervös machen.Übrigens,tausend Dank für die tolle Karte.
AntwortenLöschenAlles alles alles Liebe weiterhin und tausend Grüsse und Umarmungen
Deine Rosi und ALLE
Ha, eine Frage kommt einem doch sofort beim Amifilm gucken: Sind die Haustüren eigentlich wirklich alle nicht abgeschlossen und man kommt immer so ohne Schlüssel rein?
AntwortenLöschenIn den Filmen platzen die doch immer einfach in die Häuser rein^^
LG elsjes :-*
Es gibt tatsächlich Orte, wo so gut wie nie das Haus abgeschlossen ist. Eine Freundin hatte mir das irgendwann mal erklärt. Es ist wohl so, dass je mehr du raus aufs Land fährst, desto eher ist Tag der offenen Tür ;-)
AntwortenLöschenVerrückt ist auch - wo wir grad beim Thema Haustür sind - dass die Amerikaner häufig 2 Haustüren haben. Erst eine Glastür, die man aber nicht abschließen kann (vielleicht soll sie so eine Art Dämmung sein?!) und dann eine normale Tür.